"Auf einer Wiese werden die Pflanzen gemäht und später an die Tiere verfüttert. Auf einer Weide hingegen werden die Pflanzen direkt von den Tieren gefressen. Dies wirkt sich sowohl auf das Relief wie auch auf die Pflanzenzusammensetzung aus. Insbesondere bei der Beweidung mit schwereren Tieren entstehen Terrassen, auf welchen sich die Tiere bewegen. Diese Terrassen erzeugen zusätzliche Nischen für Lebewesen. Bei der Beweidung meiden die Tiere ausserdem stechende, giftige oder aromatische Pflanzen. Vertreter dieser drei Gruppen sind beispielsweide der Wacholder (Juniperus communis), die Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria) und der Oregano (Origanum vulgare). Diese Pflanzen vertragen keinen regelmässigen Schnitt und kommen daher auf Wiesen weniger vor. Aufgrund der verschiedenen Artenzusammensetzungen sollte man nicht ohne Not eine Weide als Wiese bewirtschaften oder eine Wiese neu beweiden. Damit verliert man gewisse Arten, die sich an das Nutzungsregime gewöhnt haben. Es kann Jahrzehnte und länger dauern, bis sich dank einem neuen Nutzungsregime neue Arten einfinden." (Quelle: Wiesentouren.ch)

Eine Pflege der Wiese ist wichtig, dazu gehört das regelmäßige Mähen und Abtransportieren des Schnittguts. Auf mageren Standorten kann ein einziger Schnitt ausreichen. Für artenreiche Wiesen empfiehlt es sich idealerweise zweimal im Jahr zu mähen, wobei ein Teil der Fläche als Rückzugsort für Insekten und andere Kleintiere ungemäht bleibt. Fruchtbare und nährstoffreiche Wiesen erfordern hingegen drei oder mehr Schnitte pro Jahr.

Auf einer Wiese wird Schnittgut geerntet. Dieses wird entweder nach der Mahd zu Heu getrocknet, oder halbtrocken zu Silage verarbeitet. Dies sind erst Zwischenprodukte, sie werden im Winter an die Tiere verfüttert. Artenreiche Blumenwiesen sind wirtschaftlich nicht besonders rentabel. Da sie nur minimal oder gar nicht gedüngt werden, erzielen sie lediglich 15-50% des Ertrags im Vergleich zu intensiv bewirtschafteten Wiesen, die gedüngt und häufig gemäht werden können. Für Landwirte ergibt sich daher kaum ein finanzieller Anreiz, solche Wiesen zu pflegen.

Wir verwenden ausschliesslich regionales Saatgut für unsere Blumenwiesen. Dadurch wird genetisch Material genutzt, was sich bereits an die regionalen Besonderheiten angepasst hat.

Wir mähen so oft wie nötig aber so wenig wie möglich. Eine Wiese beherbergt hauptsächlich Gräser und spezialisierte Krautpflanzen, die gut mit Mähen zurechtkommen. Diese Pflanzen haben zwei verschiedene Strategien entwickelt, um das Mähen zu überstehen: Gräser und die meisten Wiesenkräuter speichern ihre Energie direkt am Boden oder unter der Erde, wodurch sie beim Mähen nicht beschädigt werden. Für Insekten wird immer ein Rückzugsstreifen belassen und auf möglichst schonende Mähmethoden zurückgegriffen.

Die Umwelt und Gesellschaft profitiert erheblich von der Artenvielfalt und natürlichen Schönheit. Im Gegensatz zu intensiv bewirtschafteten Wiesen gelangt keine Gülle aus Blumenwiesen in die Atmosphäre, ins Regenwasser oder in Gewässer. Aus diesem Grund gewährt der Bund einen Ausgleich für die erzielten Ertragseinbußen: Landwirte erhalten zwischen 15 und 40 Franken pro Are und Jahr für die Bewirtschaftung einer Blumenwiese.

Wir legen unsere Wiesen streng nach den Vorgaben des Bundes und der Kantone an. Der Bund definiert diese Flächen als Biodiversitätsförderflächen. Dazu gibt es verschiedene Wegleitungen und Weisungen. Einerseits auf nationaler Ebene die Wegleitung zur "Biodiversitätsförderung auf dem Landwirtschaftsbetrieb" und viele Kantonale Regelungen, welche teilweise noch strengere Auflagen für Biodiversitätsausgleichsflächen stellen, beispielsweise im Kanton Baselland.

Basierend auf diesen Vorgaben setzen wir unsere Wiesen um und registrieren diese auch bei den zuständigen Behörden. So haben wir basierend auf den Biodiversitätsförderflächen eine Grundlage zur Zertifizierung .

Durch eine Patenschaft und die damit verbundene finanzielle Unterstützung ermöglichen wir die professionelle Pflege einer Blumenwiese. Denn auch für eine Blumenwiese ist es entscheidend, ein geeignetes Saatbeet zu schaffen, um sicherzustellen, dass wichtige Pflanzen aus der Saatgutmischung nicht von anderen unterdrückt werden. Neben den Kosten für Saatgut und die maschinelle Bodenbearbeitung und Aussaat entstehen Aufwendungen für die Pacht der Flächen sowie den potenziellen Ernteausfall, der abgedeckt werden muss. Es ist wichtig, dass der Landwirt auch weiterhin wirtschaftlich arbeiten kann. Zusätzlich fallen Marketingkosten und Personalkosten an, um möglichst viele Menschen zu erreichen und damit die Schaffung von Blumenwiesen zu fördern.

Die Aussaat der Blumenmischungen erfolgt jedes Jahr zweimal.

Die Frühjahrsaussaat beginnt normalerweise im April und kann bis etwa Mitte Juni dauern (abhängig vom Wetter). Die Herbstaussaat findet dagegen ungefähr zwischen Ende August und Ende September statt (abhängig vom Wetter).

Wenn du deine Blumenwiese besuchen möchtest, empfiehlt es sich, im Sommer vorbeizuschauen. Zu dieser Zeit blühen die meisten Blumen in voller Pracht, und du kannst den Insekten beim Bestäuben von Blüte zu Blüte zusehen.

Deine Unterstützung gilt für ein Jahr ab Kaufdatum. Wie empfehlen eine Subvention immer über mehrere Jahre, denn beim Anlegen einer Wiese dauert es immer einige Jahre, bis sich das Ökosystem wieder angepasst hat.

Wir setzen natürlich alles daran, eine perfekte Blumenwiese anzulegen. Wir investieren viel Vorbereitung und Pflege in unsere Projekte. Nichts desto trotz sind wir natürlich immer auch auf die Natur angewiesen. Wetterereignisse wie Sturm, Trockenheit oder Überflutungen können den Stand von Wiesen sehr beeinflussen. So kann es zum Beispiel sein, dass aufgrund von Trockenheit eine Wiese im ersten Jahr weniger stark entwickelt ist und erst im zweiten Jahr zur vollen Blüte kommt.